Sammlung Künstler*innen

Johann Knopf

Johann Knopf, «Der große Bumperton am Sabath», vor 1910, Inv. Nr. 1487 recto © Sammlung Prinzhorn, Universitätsklinikum Heidelberg
Johann Knopf, ohne Titel [Gebäude mit Gestirnen und Vögeln], vor 1910, Inv. Nr. 1484 recto © Sammlung Prinzhorn, Universitätsklinikum Heidelberg
Johann Knopf, ohne Titel [Gebäude mit Gestirnen und Vögeln], vor 1910, Inv. Nr. 1484 recto © Sammlung Prinzhorn, Universitätsklinikum Heidelberg
Johann Knopf, "Die Herrlichkeit Meines Heilandes Christi Christus", vor 1910, Inv. Nr. 1491 recto © Sammlung Prinzhorn, Universitätsklinikum Heidelberg

(Wünschmichelbach 1866–1910 Anstalt Wiesloch)

Pseudonym bei Prinzhorn: Johann Knüpfer

Der Odenwälder Bäcker und Schlosser Johann Knopf wurde nach einer unglücklichen Ehe seit 1885 mehrfach wegen Bettelns und Körperverletzung inhaftiert. 1903 stach er sich aus Verzweiflung über die „schwere Schikane“ und „Marter“ mit einem Taschenmesser in den Leib und kam ins Krankenhaus nach Mannheim. Von hier überstellte man ihn wenige Tage später in die Heidelberger Psychiatrie, da er von religiösen Visionen und Verfolgung seiner Person berichtete. Er sei „die Auferstehung“, niemand habe so viel gelitten wie er, nicht einmal Christus. Eine besondere Nähe fühlte er zu Tieren – er glaubte, die Stimmen der Vögel verstehen zu können. Ende des Jahres kam er nach Emmendingen, 1905 nach Wiesloch. Hier starb er bereits 1910.
Seit 1906 zeichnete und schrieb Knopf „mit heiligem Eifer“ auf jedes Stück Papier, dessen er habhaft wurde. Lob seiner Werke lehnte er ab mit der Begründung, es komme nur darauf an, dass alles „richtig“ sei.

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