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Alles Kunst? Herausragende Werke der Sammlung Prinzhorn neu gesehen

25 Jahre Museum Sammlung Prinzhorn, 28.6.2026-31.01.2027

Katarina Detzel mit selbstgefertigter Stoffpuppe im Festsaal der Anstalt Klingenmünster, 1914, Fotografie, Inv.Nr. 2713a. © Sammlung Prinzhorn, Universitätsklinikum Heidelberg

Eröffnung am 27.6.2026, 18 Uhr

Die Jubiläumsausstellung präsentiert Klassiker der Sammlung Prinzhorn, wie etwa die handgefertigten Geldscheine von Else Blankenhorn oder die Rekonstruktion einer textilen Bodenarbeit von Marie Lieb. Ein besonderer Neuzugang, der handbestickte Teppich von Emma Mohr, wird erstmals ausgestellt. Anhand der Werke reflektiert die Ausstellung die Präsentationspraxis der letzten 25 Jahre.

Im Jahr 2001, rund 100 Jahre nach ihrer Gründung, erhielt die Sammlung Prinzhorn ein eigenes Museumsgebäude. Nach zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland wurde aus der Sammlung von „Anstaltswerken“ „Kunst“ und aus einem ehemaligen Hörsaalgebäude der Neurologie ein Kunstmuseum. Seitdem sollten durch Passepartouts, Rahmen, angemessene Hängehöhe und gute Ausleuchtung die Werke die gleiche Würde erhalten wie Kunstwerke in anderen Museen. Dies stand im Einklang mit dem Leitbild des Hauses, das zur Entstigmatisierung von Menschen mit Psychiatrieerfahrung beitragen soll. Doch was, wenn diese „Kunst“-Präsentation den Werken nicht gerecht wird, ihre Lesbarkeit einschränkt? Die Ausstellung versucht, einen Schritt weiterzugehen: Sie betont, dass es wichtig ist, mehr von der subjektiven Realität der Künstler*innen zu vermitteln, indem die besonderen Entstehungsbedingungen, Absichten und individuellen Erlebnisse hinter den Werken stärker in den Fokus gerückt werden.

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