Blick in die Dauerausstellung des Museum Sammlung Prinzhorn
Ansicht Dauerausstellung Sammlung Prinzhorn
Ausstellungen Aktuell

Die Sammlung Prinzhorn – von „Irrenkunst" zur Outsider Art

Dauerausstellung

Ab 1. Juli 2020

Josef Forster, Selbstporträt [Luftgänger], 1916-1921, Inv.Nr. 4494 © Sammlung Prinzhorn, Universitätsklinikum Heidelberg
Else Blankenhorn, Allegorie mit kaiserlichem Paar, vor 1920, Öl auf Leinwand, Inv.Nr. 4305 © Sammlung

Die Sammlung Prinzhorn umfasst derzeit ca. 40.000 Werke von 1221 Künstler*innen aus der Zeit von 1800 bis heute. Damit bildet sie auch mehr als 200 Jahre Psychiatriegeschichte ab. Viele Künstler*innen der Sammlung aus der Zeit um 1900 verbrachten einen Großteil ihres Lebens in der Anstalt. Die von den sogenannten „Anstaltsinsassen“ geschaffenen Werke wurden u.a. als „Anstaltskunst“, „Irrenkunst“ oder z.B. von Hans Prinzhorn z.B. als „Bildnerei der Geisteskranken“ bezeichnet. Menschen mit psychischen Ausnahmeerfahrungen verbringen heute - wenn überhaupt – nur noch eine kurze Zeit in der Psychiatrie. Ein Großteil der Werke der Sammlung wird heute der Art brut oder Outsider Art zugeordnet. Der Kontext, in dem Kunst von Menschen mit psychischen Ausnahmeerfahrungen entsteht, und die Wahrnehmung dieser Werke haben sich somit in den letzten 200 Jahren stark gewandelt. Die Dauerausstellung gibt Einblick in die Geschichte der Sammlung und stellt Themen vor, die für das Verständnis der Werke grundlegend sind, wie z.B. „Kunst und Psychiatrieerfahrung“, „Psychiatriegeschichte“, „Alltag in der Anstalt um 1900“. Und sie zeigt rund 120 Werke von 37 Künstler*innen der Sammlung von den Anfängen bis heute.

Folgende Künstler*innen sind in der Dauerausstellung vertreten:
Thomas Astor (1896–1916 nachweisbar), Hermann Behle (1867–1942), Harald Bender (1950–2014), Marcia Blaessle (1956–1983), Else Blankenhorn (1873–1920), Friedrich Boss (1899–1977), Franz Karl Bühler (1864–1940), Alois Dallmayr (1883–1940), Josef Forster (1878–1949), Alexandra Galinova (1936–2021), Karl Genzel (1871–1925), Sonja Gerstner (1952–1971), Paul Goesch (1885–1940), Josef Heinrich Grebing (1879–1940), Nicole Guiraud (*1946), Emma Hauck (1878–1920), August Klett (1866–1928), Johann Knopf (1866–1910), Elfriede Lohse-Wächtler (1899–1940), Heinrich Mebes (1842–1918), Peter Meyer (1872–1930), Jakob Mohr (1884–1940), Wilhelm Müller (1881–1941), August Natterer (1868–1933), Clemens von Oertzen (1853–1919), Otto Ohlmann (1888–1943), Maria Puth (1894–1978), August Richter (1801–1873), Joseph Schneller (1878–1943), Erich Spießbach (1901–1956), Frau St. (Lebensdaten unbekannt), Alfred Stief (1952–2022), Vanda Vieira-Schmidt (*1949), Wilhelm Werner ((1898–1940), Hyacinth Freiherr von Wieser (1883–1927), Hans Wühr (1942–1981), Karl Maximilian Würtenberger (1872–1933).


Um neben wechselnden Sonderausstellungen auch eine Dauerausstellung präsentieren zu können, wurde ein Teil des Museums 2019/20 umgebaut. Wir danken dem Land Baden-Württemberg, der Stadt Heidelberg, der Schaller-Nikolich Stiftung sowie der H + G BANK Stiftung für die Finanzierung von Umbau und Gestaltung unserer Dauerausstellung.

Ausführliche Informationen zu einem Teil der ausgestellten Künstler*innen sind in der Publikation „Einführung in die Sammlung Prinzhorn“ zu finden. Die Publikation ist für 15 Euro im Museumsshop (vor Ort oder per Versand) erhältlich.

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